Konservative Therpie
Die Meniskusverletzung ist die häufigste Sportverletzung des Kniegelenks. Anatomisch handelt es sich bei den Menisci um zwei halbmondförmige, elastische Knorpelscheiben, welche auf der Innenseite und der Aussenseite des Kniegelenks zwischen dem Oberschenkelknochen und dem Schienbeinkopf liegen. Der Meniskus wirkt als „Stossdämpfer“ im Kniegelenk und ermöglicht eine gleichmässige Druckübertragung. Im inneren Anteil des Kniegelenks wird ca 50% der Kraft über den Meniskus übertragen, im äusseren Kompartiment sind es gegen 70%. Damit stellt er einen wichtigen Schutz für den Gelenkknorpel dar. Eine Entfernung des Meniskus führt im Laufe der Zeit fast immer zu degenerativen Veränderungen im Gelenk bis hin zur Arthrose.
Der typische Mechanismus einer akuten Meniskusverletzung, wie sie im Sport oft vorkommt, ist eine Drehbewegung in gleichzeitiger Beugestellung des Kniegelenks. Der Patient verspürt dabei in erster Linie Schmerzen im Kniegelenk. Ab und zu kommt es zum Auftreten von Schwellungen oder zu Bewegungs-Blockaden.
Die Diagnose einer Meniskusverletzung erfolgt in erster Linie durch die Prüfung des Gelenks mit Hilfe speziellen Tests durch einen erfahrenen Untersucher. Sehr oft wird ergänzend ein bildgebendes Schnittbild-Verfahren (meistens ein MRI) durchgeführt. Die Treffsicherheit des MRI liegt jedoch nicht bei 100%. Entscheidend ist, dass sämtliche erhobenen Befunde zusammen passen. Bei unauffälligem MRI richtet sich das weitere Vorgehen nach den klinischen Untersuchungsbefunden. Bei eindeutigem Verdacht auf eine Meniskusläsion empfehlen wir dann die diagnostische Kniegelenksarthroskopie.
Das verletzte Meniskusgewebe zeigt ein schlechtes Potential zu Selbstheilung. Im Falle einer Meniskusverletzung erfolgt die Therapie deshalb mittels einer Kniegelenksarthroskopie. Dabei haben sich in den letzten Jahren die Behandlungsmethoden stark gewandelt. Während früher eine Teil-Entfernung des Meniskus als Standard galt, wird heute differenziert entschieden und wenn immer möglich versucht, den Meniskus mit einer Meniskusnaht zu erhalten. Eine komplette Entfernung eines Meniskus sollte heute nicht mehr durchgeführt werden.
Die „Ernährung des Meniskus kommt einerseits über die Blutgefässe, welche am Ansatz an der Gelenkkapsel einspriesse. Diese Blutversorgung erreicht jedoch nur das äussere Drittel des Meniskus. Teile des mittleren Drittels sowie das innere Drittel werden direkt durch die Gelenksflüssigkeit ernährt.Ob bei einem Meniskusriss eine Naht in Frage kommt, hängt im Wesentlichen davon ab,ob der Riss auf Grund seiner Form und seiner Lage überhaupt heilen kann. Je schlechter die Durchblutung der Risszone ist, desto schlechter ist die Heilungstendenz. Ein zusätzlicher Faktur ist das Alter des Patienten, da mit zunehmendem Alter das Meniuksugewebe eine schlechtere Heilungstendenz aufweist. Im Einzelfall muss während der Operation entschieden werden, ob eine Meniskusnaht sinnvoll und möglich ist. Die Versagerrate nach Menisklusnaht beträgt in der Literatur bis ca 15%. Da das Heilunspotential des Meniskus bei frischen Verletzungen prognostisch besser ist, bevorzugen wir eine möglichst frühzeitige Arthroskopie und falls indiziert eine Meniskusnaht. Wichtig für den Erfolg einer Meniskusnaht ist die Stabilität des Gelenks. Deshalb sollte im Falle einer zusätzlichen Verletzung des vorderen Kreuzbandes bei einer Mensikusnaht auch die Stabilisierung des Gelenks mit einer Ersatzplastik des Kreuzbandes emppfohlen werden.
Nach Meniskusnaht ist eine Stockeentlastung von 4 – 6 Wochen notwendig. Die volle Sportfähigkeit wird nach ca 4 Monaten erreicht